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„Kids on Drugs“ - Infoabend der Fachgruppe Personenberatung und ÖKSB - Wien

Aktualisiert: 24. Juli 2022



Warum konsumieren Kinder und Jugendliche Drogen und wie lässt sich das verhindern?


Information und Fortbildung


Bei diesem Infoabend, organisiert von der Fachgruppe Personenberatung/Personenbetreuung und vom gemeinnützigen Verein Österreichischer Kinderschutzbund – Wien, haben wir uns dem aktuellen Thema des Drogenkonsums durch Kinder und Jugendliche gewidmet.


Die Veranstaltung fand am 30. Juni 2022 unter perfekten Bedingungen im Haus der Wiener Wirtschaft statt. Neben zahlreichen Teilnehmer*innen aus dem Bereich der Personenberatung waren auch Eltern/Obsorgeberechtigte anwesend und fast hätten wir es auch ins Fernsehen geschafft.

Das angekündigte ORF-Wien Heute-Reportage Team musste leider, aufgrund von Covid-19 bedingten Personalerkrankungen, am selben Tag absagen.


Die fachlichen Ausführungen zum Thema Suchtmittel Missbrauch durch Kinder und Jugendliche und was wir Erwachsenen, im speziellen Eltern, zur Vermeidung beitragen können hat Herr Mag. René Pfeifer vom Verein Dialog dargebracht.


Mag. René Pfeifer

Klinischer- und Gesundheitspsychologe, Notfallpsychologe, Trainer

Verein Dialog - Suchtprävention und Früherkennung

Hegelgasse 8/11

A-1010 Wien

T: +43 1 205 552 416

F: +43 1 205 552 409



Was die Kinder- und Jugendhilfe in Wien für Familien mit Kindern und Kindern in Notsituationen anbieten kann wurde den Teilnehmer*innen von Frau Andrea Friemel, MA erklärt.


Andrea Friemel, MA

Sozialarbeiterin, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit

Wiener Kinder- und Jugendhilfe

Rüdengasse 11, 1030 Wien

Tel: 01 4000 90614

Fax: 01 4000 998011



Konsum ist nicht gleich Sucht


In den Ausführungen von Rene Pfeifer wurde darauf hingewiesen, dass auch in diesem Bereich die Vorbildwirkung von Erwachsenen bedeutsam für die Entwicklung von Kindern und deren Handhabe von Suchtmitteln ist.


Konsum ist nicht gleich Sucht und die Diagnose „Abhängigkeit“ sollte in Zusammenarbeit mit Fachkräften und erst nach Auftreten von mindestens drei der folgenden Kriterien, innerhalb eines Zeitraumes von einem Jahr, festgelegt werden.


· Starker Wunsch, die Substanz einzunehmen

· Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren

· Anhaltender Substanzgebrauch trotz schädlicher Folgen

· Substanzgebrauch wird Vorrang vor anderen Aktivitäten und Verpflichtungen gegeben


Auf der Suche nach der Ursache


Jede Einnahme ist „subjektiv“ betrachtet sinnvoll und ist immer mit einer aktiven Handlung verbunden. Der Konsum eines Suchtmittels hat für diese Person eine Bedeutung, welche gesellschaftlich vermittelt – z.B. wird in Restaurants in zehn von zehn Fällen davon ausgegangen, dass Erwachsene zum bestellten Essen ein alkoholisches Getränk trinken wollen – oder individuell angeeignet wurde. Konsum ist Auseinandersetzung mit sich selbst, einer Gruppe, der Gesellschaft und reicht von Neugierde, Spaß bis hin zur Selbstmedikation.

Die Ursachen für die Entstehung einer Abhängigkeit sind daher in den Bereichen „Individuum“, „Soziales Umfeld“, „Suchtmittel“, „Gesellschaft“ zu finden.


Zentrale Zielsetzungen der Suchprävention


Suchtprävention beinhaltet, neben dem zuvor erwähnten positiven (gesundheitsbewussten) Vorbildverhalten von Erwachsenen im Umgang mit Genussmitteln (Suchtmitteln), auch folgende Bereiche:


· Gesundheit fördern

· Abhängigkeit verhindern

· Gefahren früh erkennen

· Rechtzeitig intervenieren


Aus diesem Grund ist es wichtig, dass vor allem Eltern, jedoch in Wirklichkeit alle Erwachsenen, ihr Wissen auf diesem Gebiet erweitern und dadurch gute Vorbilder für Heranwachsende sein können. Man muss nicht alles ausprobieren, um darüber Bescheid zu wissen, bzw. eine eigene Meinung bilden sowie aussprechen zu können.


„Laut einer Studie waren die nichtrauchenden Eltern mit einer begründeten, ablehnenden Haltung gegenüber Zigarettenrauchen am erfolgreichsten, um ihre Kinder vom Nikotinkonsum abzuhalten. Gefolgt von rauchenden Eltern mit abratender Meinung und am Ende der Auflistung waren rauchende Eltern, denen es gleichgültig ist, was ihre Kinder tun.“ Mag. Rene Pfeifer


Personenberatung – Erziehungsberatung ist wertvoll


Ebenso wichtig für eine Gesellschaft, die sich gesund und sozial-verantwortungsvoll entwickeln will, sind Veranstaltungen wie „Kids on Drugs“ und das wertvolle Wirken von zahlreichen, sehr gut ausgebildeten Lebens- und Sozialberater*innen mit dem Fachbereich Erziehungsberatung.

Diese sind in der Lage als hilfreiche Auskunftspersonen für Eltern, Obsorgeberechtigte und Menschen in Berufsfeldern mit Kindern (Kindergarten, Schule, Freizeitgestaltung) zu dienen.


Daher sollte man die Betätigungsfelder dieser Berufsgruppe unbedingt erweitern und in enger Abstimmung mit den hierfür zuständigen Magistraten innerhalb der Stadt Wien die relevanten Bereiche für Personenberater*innen zugänglich machen.


Die Unterstützung der präventiven Kinderschutzarbeit bedingt für uns, dass dem Bereich der Elternbildung/Erziehungsberatung/Familienberatung viel mehr Ressourcen in Form von Fördergeld und Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt wird, als dies bisher der Fall ist.

Der Österreichische Kinderschutzbund – Wien bedankt sich bei allen Personen, die durch ihre Leistungen, bei der Organisation und Durchführung „vor, hinter, auf der Bühne“, zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben.


Abbildung 1Martina Lemp (ÖKSB-Wien), Rene Pfeifer (Dialog), Andrea Friemel (MAG11), Sascha Hörstlhofer (ÖKSB-Wien)

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