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AutorenbildÖKSB - Wien

"Nura beruhigt sich nur allein, eingesperrt in ihrem Zimmer!?"

Aktualisiert: 29. Juni 2021


Nura ist vier Jahre alt und ein sehr aufgewecktes Kind. Leider ist sie oft auch unzufrieden, wenn ihr etwas nicht so gelingt, wie sie es gerne hätte. Manchmal klappt nur eine winzige Kleinigkeit nicht so, wie sie das will und daraus wird das absolute Theater. Sie kreischt dann sofort los, ist total hysterisch, haut um sich und schlägt auch nach ihrer Mutter. Wenn sich diese durch Rückzug der Situation entziehen will, folgt sie ihr kreischend und schreiend. Macht diese die Tür hinter sich kurz zu, rastet sie völlig aus und schlägt dagegen. Schließlich kommt es so weit, dass die Mutter Nuras Tür für eine Weile zusperrt. Das Mädchen ist im Zimmer eingeschlossen und weint und tritt gegen die Tür. Die Mutter wartet so lange, bis Nura sich beruhigt hat und lässt sie erst dann wieder aus dem Zimmer, wenn sie ruhig geworden ist.




Ist es besser, das Kind einzusperren, damit es sich beruhigt, als die Situation noch mehr eskalieren zu lassen?


Wutanfälle bei Kindern können Eltern schnell zur Verzweiflung bringen. In unserem Beispiel ist Nura in ihrem „Wut-Modus“ für nichts zugänglich.

Sie ist noch zu klein, um mit ihren Gefühlen, die sie überkommen, alleine zurechtzukommen.

Das heißt, sie braucht die Gewissheit, dass nach einer Beruhigungsphase der Kontakt mit den Eltern sanktions- und problemlos wieder hergestellt werden kann.


Es ist ok, wenn eine Situation Eltern/einen Elternteil einmal überfordert und für eine Minute ein Rückzug stattfindet, um tief durchzuatmen und die Situation zu entschärfen.


In dem beschriebenen Fall sollte jedoch der Versuch unternommen werden herauszufinden, ob und wie es gelingen kann, im Raum zu bleiben und für Beruhigung zu sorgen.


In der beschriebenen emotionalen Situation mit Nura scheint es für ihre Mutter nicht leicht zu sein, bei sich zu bleiben, die innere Distanz zu ihrer eigenen Wut zu wahren, mit einem Wort, rational zu reagieren. Da kann Distanz zur Situation durchaus ein Ausweg sein, indem sie sich kurz zurückzieht, wenn dies gefahrlos möglich ist.


Die Tür zu versperren, ist allerdings keine Option, sehr wohl aber ein vorbereiteter Umgang mit einem solchen Konflikt.



Wenn Sie merken, dass Sie in einer belastenden Situation mit Ihrem Kind an Ihre Grenzen kommen und Gefahr laufen, dass die Situation eskaliert, Sie einem Kind weh tun oder es ängstigen könnten, zögern Sie bitte nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Wir beraten Sie und finden mit Ihnen Lösungen!

Österreichischer Kinderschutzbund Wien – T: 0677 619 817 20

Haben auch Sie Erfahrungen mit Wutanfällen gemacht, die Sie an Ihre Grenzen bringen?

Schreiben Sie uns - wir lesen und beantworten Ihre Kommentare!



Dieser Blog - Artikel stammt aus unserer Broschüre: Ist das schon Gewalt?


Herausgeber/Eigentümer/ Verleger: Österreichischer Kinderschutzbund Wien, T: 0677 619 817 20, verein@kinderschutz.at; www.kinderschutz.at und Vereinigung Österreichischer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten,

Tel.: 0676/933 35 36, office@voepp.at; www.voepp.at




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