Jana, 13 Jahre, und ihre gleichaltrige Freundin Alina sind an ihrer Schule gefürchtet. Wenn ihre Mitschüler und Mitschülerinnen nicht umgehend machen, was sie verlangen, werden sie körperlich und/oder verbal unter Druck gesetzt. Auf Lukas haben sie es besonders abgesehen, er ist eher schüchtern, zurückhaltend und mollig. Neulich haben sie seine Schultasche geschnappt und sind damit weggelaufen. Erst Stunden später hat er die Tasche total verdreckt im Mistkübel gefunden.
Als er weinend seinen Eltern schildert, wie es ihm ergangen ist, sind diese zuerst einmal sauer auf ihn: “ Wehr dich endlich und schlag zurück! Lass dir nicht immer alles gefallen!“ Und dann: „Wir werden mit der Schule reden, damit diese blöden Weiber von der Schule fliegen. Dafür sind die Lehrer zuständig, wir können uns nicht um alles kümmern!“
Wie geht es Lukas mit dem Rat seiner Eltern?
Lukas sucht bei seinen Eltern vor allem Halt. Er schildert ihnen weinend, was in der Schule passiert ist. Bevor Lukas’ Eltern mit ihm über Lösungen nachdenken können, bräuchte er ein zuhörendes Ohr und Halt, womöglich auch den Trost seiner Eltern.
Sobald sich Lukas nach einer ersten liebevollen Betreuungsphase ein wenig beruhigt hat und sich bei seinen Eltern mit seinen Schilderungen und seinen Befindlichkeiten gut aufgehoben fühlt, kann gemeinsam über weitere Schritte nachgedacht und gesprochen werden.
Lukas Selbstbewusstsein leidet offenbar schon über längere Zeit. Was er zuerst von seinen Eltern bräuchte, ist Verständnis für seine aktuelle Notlage und ihre Empathie, was sein Innenleben betrifft, wenn die zwei Mädchen ihn mobben.
Der Plan der Eltern, die Lehrer und Lukas in die Verantwortung zu nehmen, muss dem Buben das Gefühl geben, nicht nur in der Schule, sondern auch zuhause allein und unverstanden zu sein, ja versagt zu haben
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Dieser Blog - Artikel stammt aus unserer Broschüre: Ist das schon Gewalt?
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