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Gedenktafel für Hans Czermak in Krems an der Donau

Die Stadt Krems griff die Initiative des Vereins für gewaltlose Erziehung auf, den Gründer des Vereins, Univ. Prof. Dr. Hans Czermak anlässlich der 100. Wiederkehr seines Geburtstags zu ehren. Die Gemeinde, allen voran Bürgermeister Dr. Reinhard Resch und Vizebürgermeister Mag. Wolfang Derler sowie Mitglieder des Gemeinderats aus allen Franktionen nahmen an der Enthüllung einer Gedenktafel für Hans Czermak an seinem Geburtshaus und einer Vortragsveranstaltung im Rathaus teil.

Hans Czermak wurde am 18.7.1913 in Krems an der Donau geboren. Seine Familie wohnte zur Zeit seiner Geburt im Haus Ringstraße 31 neben dem Kremser Gymnasium. Anlässlich der 100. Wiederkehr des Geburtstages von Hans Czermak fand am 19.11.2013 eine Veranstaltung im Gedenken an Hans Czermak statt. Auf Grund fehlender Zustimmung der aktuellen Eigentümer des Hauses Ringstraße 31 konnte der ursprüngliche Plan, eine Gedenktafel an Hans Czermaks Geburtshaus anzubringen, nicht umgesetzt werden. Das Büro des Bürgermeisters schlug daraufhin einen unserer Ansicht nach noch geeigneteren Ort für die Gedenktafel vor dem Haus an der Ecke zur Hamerlingstraße vor. Bei der Enthüllung der Gedenktafel gedachte Bürgermeister Dr. Resch der Verdienste Hans Czermaks als Kinderarzt, Sozialpädiater und Vorkämpfer für eine gewaltfreie Erziehung. Die Enthüllung der Gedenktafel, die von Freunden und Förderern des Vereins für gewaltlose Erziehung und der Gemeinde Krems finanziert wurde, fand durch den Bürgermeister, den ersten Vizebürgermeister und Mag. Georg Streit, Vorstandsmitglied des Österreichischen Kinderschutzbundes statt. Michael Vielhaber, M.O.P.S. würdigte den Humanisten Hans Czermak.

Bei der anschließenden Veranstaltung im Kremser Rathaus erinnerte Prim. Dr. Klaus Vavrik, Präsident der österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit an die Verdienste des Arztes Hans Czermak. Er würdigte vor allem den Einsatz Hans Czermaks im Kampf gegen die Säuglingssterblichkeit, für das Stillen von Kindern zur Stärkung der Mutter-Kind-Beziehung in früher Jugend, Hans Czermaks Initiative zur Einführung des Mutter-Kind-Passes und seinen Kampf für die Ächtung von Gewalt in der Erziehung. Klaus Vavrik wies aber auch darauf hin, dass es um die Kinder- und Jugendgesundheit in Österreich knapp 25 Jahre nach dem Tod Hans Czermaks nichts zum Besten bestellt ist. Er wies darauf hin, dass die Frühgeburtenraten und damit die Kindersterblichkeit wieder im Steigen begriffen ist, dass immer weniger Kinder gestillt werden und Stillzeiten immer kürzer werden, die letzte Evaluierung des Mutter-Kind-Passes schon viele Jahre zurück liegt und nach wie vor Einrichtungen und Mittel, viellelicht aber auch das Bekenntnis zur Verbesserung der Kinder- und Jugendgesundheit in allen Ecken und Enden fehlen und nannte als Beispiel etwa fehlende Therapieplätze.

Rechtsanwalt Mag. Georg Streit begab sich in seinem Vortrag auf die Spuren von Hans Czermak in der österreichischen Rechtsordnung. Er blickte auf die Genese des gesetzlichen Gewaltverbots, dessen schwierige Geburt und die umso raschere Umsetzung durch die Rechtsprechung zurück. Er resümierte den Standard der Kinderrechte in Österreich nicht ohne den Hinweis, dass wir uns auf dem Erreichten nicht ausruhen, sondern ständig weiter für eine Verbesserung der Rechte der Kinder in unserem Land kämpfen sollten.

Die Psychologin und Psychotherapeutin Mag. Hedwig Wölfl schließlich würdigte den Volksbildner Hans Czermak. Sie wies auf seine unkonventionelle Art und seinen pragmatischen und direkten Zugang auf die Menschen und seine Fähigkeit hin, Probleme anzupacken. Sie betonte die Bedeutung von Hans Czermaks Untersuchungen im Bereich der Gewalt gegen Kinder („die gesunde Ohrfeige macht krank“) und schloss mit dem Aufruf, die Bemühungen Hans Czermaks in seinem Sinne fortzusetzen.

RA Mag. Georg Streit ist langjähriges Vorstandsmitglied des Österreichischen Kinderschutzbundes/Verein für Gewaltlose Erziehung und übernahm als Enkel von Hans Czermak bei dieser Veranstaltung die Laudatio

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