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Teenager: Auf dem Weg zu Selbstbewusstsein und eigener Identität

Aktualisiert: 6. Mai 2021


Der Familien - und Kommunikationsberater Dr. Jan – Uwe Rogge vergleicht das Durchgangsstadium Pubertät mit dem Zustand des Panzerwechsels bei einem Hummer:


Ein Hummer, er gibt ihm den Namen Rune, wächst in sorgloser Umgebung auf, verlebt eine schöne Kindheit. Rune wächst heran und spürt eines Tages, dass sein Äußeres nicht mehr zu ihm passt und wirft den Panzer, der ihn bis dahin vor allen Gefahren schützte, ab.

Schmackhaftes Fleisch kommt zum Vorschein, er wird verletzlich. Deshalb flieht Rune in eine Felsenhöhle, wandert ganz tief hinein, so tief, dass ihm keiner gefährlich werden kann. Hier ist es warm, gemütlich, dunkel. Rune ist allein, genießt die Einsamkeit und träumt davon, wie es wird, wenn er erstmal erwachsen ist......


Viele Eltern vergleichen den Hummer mit ihrer Tochter oder ihrem Sohn, die sich auch in ihr Zimmer zurückziehen, nicht ansprechbar, unansehnlich, verträumt und empfindlich. Nicht in jedem Fall verläuft die Pubertät wie bei dem Hummer, der sich zurückzieht. Das Spektrum der Verhaltensmöglichkeiten ist groß, Pubertät kommt meistens anders als es sich die Eltern denken.

In dieser Zeit entwickeln sich veränderte Beziehungen, alte Gewohnheiten zerbrechen und neue stellen sich ein. Die damit einhergehenden Krisen sind eine Chance, in eine neue partnerschaftliche Beziehung zu den heranwachsenden Kindern zu treten. Geprägt von gegenseitigem Respekt und Achtung, in der Eltern Vorbilder sein können.


Die psychischen und physischen Veränderungen der Heranwachsenden verlaufen meist nicht parallel, die Pubertät ist eine Phase der körperlichen, sexuellen und sozialen Destabilisierung. Ein Durchgangsstadium zu Selbstbewusstsein und eigener Identität. Diese Phase ist für alle eine anstrengende Lebensphase, aber es gibt nun mal keine Entwicklung ohne Risiko, Gefährdung, ohne Um - und Irrwege.


Wir können die Bedingungen formulieren, die Heranwachsende in der Pubertät unterstützen:


• Eine Halt gebende Um – und Mitwelt, die Interesse signalisiert.

• Bezugspersonen – Eltern, Lehrer, Freunde – die verlässlich vorleben, was sie sagen.

• Erwachsene, die den Jugendlichen respektieren und achten und gleichzeitig Respekt und Achtung einfordern.


Viele Eltern fürchten sich vor der Pubertät ihrer Kinder weil sie diese Zeit auf Konflikte reduzieren. Wenn man Jugendliche vorschnell stigmatisiert und abstempelt, nimmt man wie durch eine Taucherbrille nur das wahr, was man sehen und kommentieren will. Ebenso wenig hilft die entgegengesetzte Haltung, die für jede Grenzverletzung Nachsicht zeigt. (Nicht nur)Pubertierende wollen auch dann als Person angenommen werden, wenn sie Grenzen überschritten haben. Kritik an ihren Handlungen können sie aushalten wenn ihre Würde respektiert wird: „Ich mag dich. Doch was du getan hast, war nicht in Ordnung.“



Cornelia Türke


Als geborene Wienerin kam sie Anfang 2018 nach über 30 Jahren in Deutschland nach Österreich zurück. Sie lebt nun in Rabenstein/Pielach und arbeitet im Mostviertel und in Wien.

In ihrer Praxis bietet sie psychologische Beratung, Coaching, EMDR,

Eltern -und Erziehungsberatung

Paarberatung und Prüfungscoaching an.


Seit 2018 arbeitet sie ehrenamtlich für den Österreichischen Kinderschutzbund - Wien



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