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Gewaltprävention mit Kindern und Jugendlichen



„Besser als Unterricht“,


ist sich die 3C einer NMS nach unserem Workshop einig. Dabei haben wir auch gerade vier Stunden lang im Klassenzimmer zusammen gearbeitet. Viel im Sesselkreis, manchmal leise und ganz konzentriert, manchmal durcheinander und laut. Wir arbeiten in unseren Workshops mit vielen verschiedenen Methoden, die wir je nach Gruppe und thematischem Schwerpunkt auswählen, damit für alle „etwas dabei ist“.

Für die meisten Klassen ist es ungewohnt, dass sie sich während des Lernens viel bewegen können, sie an Übungen nicht verpflichtend teilnehmen müssen und wir Workshopleiter*innen ihnen viele Freiheiten gewähren. Dementsprechend drunter und drüber geht es manchmal, werden unsere Grenzen ausgetestet und innerhalb der Klasse von anderen Schüler*innen Ruhe und Aufmerksamkeit eingefordert. Dass die Schüler*innen neben der Erfahrung, wie Lernen auch ausschauen kann, inhaltlich viel mitnehmen, zeigt sich schon in den genauen Nachfragen, im detaillierten Feedback und Rückmeldungen von Lehrer*innen, die oft zeigen: das Thema arbeitet in den Kindern und Jugendlichen nach.


Gewalt als Bestandteil des Alltags


Alle in der 3C haben schon Begegnungen mit Gewalt gehabt, das wird schon im Einstiegsspiel offensichtlich. Bei den Fragen, wer schon einmal einen Film mit Gewalt gesehen hat und wer schon einmal Mobbing erlebt hat, stehen alle Schüler*innen bejahend auf und suchen sich schnell einen neuen Platz. Bei der Frage, wer eine Beratungsstelle kennt, die weiterhelfen kann, bejaht nur ein einziger Schüler – unter anderem das wollen wir während des Workshops ändern.

Auch darüber, dass das Thema Gewalt wichtig ist und zu selten behandelt wird, sind sich die Schüler*innen der 3C einig, und das zeigt sich auch in den vielen Fragen, Gedanken und Erfahrungen, die sie in den vier Stunden teilen.

Einige der Fragen, die die Schüler*innen der 3C beschäftigen und im Rahmen der Projekttage den Weg in unsere Fragebox gefunden haben.


„Gewaltprävention, was macht ihr da genau?“, will oft jemand von uns wissen.


Wir fragen die Schüler*innen der 3C: „Was fällt euch ein, wenn ihr das Wort Gewalt hört?“ Auf bunten Kärtchen werden sehr vielfältige Antworten gesammelt und geben an die gehängt schon Aufschluss über Wissensstand und Interessen der Gruppe. „Psychische Gewalt wie beschimpfen oder auslachen kann auch sehr verletzend sein“, bringt eine Schülerin ein. Gewalt ist mehr als Schlägereien, wird spätestens an dieser Stelle allen deutlich. Durch interaktive Übungen, durch Sprechen und Spielen möchten wir sensibilisieren für gewaltvolle Situationen, für eigene und fremde Grenzen und deren Überschreitungen.


„Wie fühlst du dich in dieser Situation, was löst das bei dir aus?“, ist für viele eine ungewohnte Frage. Wir bestärken die Kinder und Jugendlichen darin, ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen und darauf zu vertrauen und bei Überschreitung ihrer Grenzen „Nein“ zu sagen, und erarbeiten mit ihnen, welche eigenen Ressourcen und welche Unterstützung durch andere ihnen dabei zur Verfügung stehen. Zur Gewaltprävention gehören somit immer auch stärkende Übungen, die Selbstbewusstsein, individuelle Ressourcen oder Klassenzusammenhalt fördern.

Zum Beispiel in der 3C das gegenseitige Rücken-Stärken, bei dem alle zunächst ein leeres Plakat auf dem Rücken tragen und die Plakate der anderen mit positiven Botschaften füllen.


„Ich hab dich so gern, dass ich gar nicht weiß was ich schreiben soll.“

schreibt ein 12-Jähriger einer Mitschülerin auf den Rücken. Ein Satz, der auch für uns ein Geschenk ist. Auch das ist Gewaltprävention.


Wer wir sind:


Der Beginn unserer Geschichte liegt ein paar Jahre zurück, als im Rahmen der Kampagne „GewaltFREI LEBEN“ durch die Bundesjugendvertretung über 150 Workshops mit Kindern und Jugendlichen zum Thema Gewaltprävention durchgeführt wurden, allerdings ohne die große Nachfrage abdecken zu können. Um auf den großen Bedarf zu reagieren und die Gewaltpräventionsworkshops weiter anbieten zu können, haben wir nach dem Auslaufen der Kampagne den Verein Team GewaltFREI LEBEN gegründet.


Wenn du dich für das Thema Gewaltprävention interessierst und dich dafür engagieren möchtest, schreib uns eine Nachricht an workshops@gewaltfreileben.at, wir freuen uns immer über Unterstützung bei der Vereinsarbeit! Außerdem kannst du unseren Kontakt und unser Workshopangebot gerne an Interessierte weitergeben!

Eine kurze Info und unser Workshopangebot sind auch auf der BJV-Seite (https://www.bjv.at/activities/team-gewaltfrei-leben-workshops/) verfügbar, außerdem findest Du uns auf Facebook: https://www.facebook.com/teamgewaltfreileben.

Das Vorstandsteam des Vereins Team GewaltFREI LEBEN


Karoline Kehrer (Obperson)

David Neuber (stv. Obperson)

Christin Figl (Schriftführung)

Marlene Ecker (Kassa)

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