Titel: Dickerle
Autorin: Helfer Monika
Illustrationen: Abbrederis Christoph
Herausgeber : Leykam 2021
Gebundene Ausgabe : 48 Seiten
ISBN-10 : 3701182019
ISBN-13 : 978-3701182015
Lesealter : 5 - 8 Jahre
Am Abend vor ihrem ersten Schultag beginnt Olivia sich über ihr Aussehen Gedanken zu machen. Sie bemerkt, dass ihr die Kleider nicht mehr gut passen, da sie viel zu dick ist. Deswegen wird sie auch "Dickerle" genannt. Sie schämt sich dafür, dass sie dick ist und möchte gerne so dünn werden wie ihre (alleinerziehende) Mutter.
Olivia nimmt sich vor weniger und gesünder zu essen, was ihr auch gelingt. Gleichzeitig beginnt ihre Mutter alles zu essen, was Olivia nicht mehr essen darf: Schnitzel, Schwarzwälder Kirschtorte – das alles isst die Mutter, aus Kummer über den sie nicht spricht.
Am Ende beschließen Mutter und Tochter beide so zu essen, dass sie "mitteldick" oder "mitteldünn" werden können.
Mit Hilfe dieser lustig illustrierten Geschichte kann man mit Kindern über eine Reihe von interessanten Fragen sprechen:
Warum sind manche Menschen dünn, andere dick?
Welche Gründe kann es haben, dass Kinder oder Erwachsene zu viel ungesunde Nahrungsmittel essen?
Wie fühlen sich übergewichtige Kinder?
Wie kann es gelingen weniger zu essen und auf ungesundes Essen zu verzichten?
Das Buch hat eine dem empfohlenen Lesealter von 6 - 8 Jahren gut angepasste Schriftgröße. Die bunten und witzigen Illustrationen vermitteln eindrucksvoll die gefühlsmäßige Stimmung der Geschichte.
Ich würde es wichtig finden zu zeigen, dass nicht nur weniger oder gesünder zu essen, sondern auch das Sprechen über die dahinterliegende Traurigkeit, ein wichtiger Schritt zur Bewältigung des Problems sein könnte. Dieser Aspekt fehlt meiner Meinung nach in diesem Buch.
Was mir sehr gut gefällt ist, dass die Gefühle von Olivia und die Beweggründe der Mutter für ihre Ernährungsgewohnheiten im Vordergrund stehen. Es geht in diesem Buch weder darum Wissen über gesunde Ernährung zu vermitteln, noch darum Eltern von übergewichtigen Kindern ein schlechtes Gewissen zu machen. Es geht vielmehr darum, dahinterliegende Gefühle zu erkennen und Mut zur Veränderung der eigenen Ernährung zu finden - diese Aspekte in eine spannende und humorvolle Geschichte zu verpacken, ist der Autorin sehr gut gelungen!
Martina Lemp
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